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Iiro Rantala Piano Solo

"My Working Class Hero" A tribute to John Lennon!

in der Stiftskirche Tübingen am So. 9. Oktober 2016


Iiro Rantala   Iiro Rantala   Iiro Rantala
Iiro Rantala   Iiro Rantala   Iiro Rantala
Iiro Rantala   Iiro Rantala   Iiro Rantala  


Die Beatles, verjazzt?

Die Beatles, verjazzt - gibt's eigentlich fast schon so lang wie die Originalsongs. Dem Finnen Iiro Rantala gelingen am Steinway B -Flügel dennoch ganz frische Improvisationen der Musik von John Lennon aus dessen Beatles- und den Solojahren danach.

Am 9. Oktober 2016 wäre John Lennon 76 Jahre alt geworden. Mit "My Working Class Hero" widmete ihm der Pianist Iiro Rantala an dessen Geburtstag eine ebenso berührende wie beeindruckende Hommage. Die Stiftskirche in Tübingen, in der sonst eher klassische Konzerte stattfinden, war ein mehr als angemessener Ort für dieses Konzert, das 600 Zuhörer fand.

Rantala präsentiert ein packendes Programm, das bekannte und weniger bekannte Lennon Songs in ein neues Kleid packt, er gibt vertrauten Songs einen neuen Rahmen. Er beginnt mit einem bluesigen "Watching The Wheels", das von der posthum veröffentlichen Pop-Platte "Double Fantasy" stammt. Leider sieht eine Vielzahl der Zuhörer nur den strohblonden Schopf des Pianisten, aber der hibbelige Hansdampf steht immer wieder von seinem Klavierhocker auf und geht ans Saalmikrophon und gibt launige Erklärungen zu seinen Interpretationen.

Spiegel Online beschreibt treffend Rantalas Ansatz: "Lässig dehnt die Melodien, verspielt wirbelt er mit den Akkorden, aber findet dann doch immer zu Lennons Vorlage zurück. Ein Vergnügen". Bald schon landet er bei einem ganz anderen Thema, er verwebt mehrere Songs oder Melodien zu ganz eignen, eigenständigen Schöpfungen. Die Klavierbegleitung zu "Imagine" ist ziemlich unverfremdet und mischt sich mit einer träumerischen Klangfantasie - und vermittelt damit eine Ahnung jener utopischen Kraft, die dieser Song wohl vor 44 Jahren besaß.

Für Iiro Rantala gibt es also gute Gründe, den Popmusiker Lennon in den Jazzkanon einzuführen. Denn bei diesen Standards werden die Maßstäbe neu gesetzt. Rantala zeigt, dass auch in Protestsongs, Rock 'n'Roll, Gospel etc eine gehörige Portion Jazz steckt. Somit setzt er ein weiteres persönliches Anliegen um, nämlich den Jazz einem breiten Publikum nahe zu bringen, was ihm in Tübingen vollauf gelungen ist.

Im Finale mit "All You Need Is Love" gelingt es Iiro Rantala sogar das erlauchte Tübinger Publikum in der Stiftskirche zum Mitsingen zu bringen, das gab's bei einem Jazzkonzert schon lange nicht mehr. Großartig!

Helmut Hugo Burkhardt



Fotos von Iiro Rantala auf jazzportraits.biz

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