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jazzopen stuttgart 2018

German Jazz Trophy für Rolf und Joachim Kühn

im Sparda Eventcenter Stuttgart am 12. Juli 2018

jazzopen stuttgart 2018: Jürgen Schlensog, Martin Hettich, Markus Brock  jazzopen stuttgart 2018: Jürgen Schlensog, Martin Hettich, Markus Brock  jazzopen stuttgart 2018: Laudatio für die Kühn-Brüder
jazzopen stuttgart 2018: Rolf Kühn, Joachim Kühn  jazzopen stuttgart 2018: Rolf Kühn, Joachim Kühn  jazzopen stuttgart 2018: Joachim Kühn, Rolf Kühn
jazzopen stuttgart 2018: Joachim Kühn  jazzopen stuttgart 2018: Joachim Kühn  jazzopen stuttgart 2018: Joachim Kühn
jazzopen stuttgart 2018: Rolf Kühn  jazzopen stuttgart 2018: Rolf Kühn, Joachim Kühn  jazzopen stuttgart 2018: Rolf Kühn, Joachim Kühn
jazzopen stuttgart 2018: Rolf Kühn  jazzopen stuttgart 2018: Joachim Kühn 

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Rolf Kühn, clarinette
Joachim Kühn, piano

Reminiszenz für ein grandioses Lebenswerk

Am 12. Juli wurde den Brüdern Rolf und Joachim Kühn in der Sparda-Welt der Preis der German Jazz Trophy 2018 verliehen. Vergleichbar höchstens mit den Mangelsdorff-Brüdern verkörpern sie den deutschen Beitrag zur internationalen Jazzentwicklung seit über 50 Jahren. In den Nachkriegsjahren, als in den USA der Jazz sich in rasanten Schritten zu ungeahnten Höhen entwickelte, konnte sich Rolf Kühn im weit hinterherhinkenden Europa als brillanter Klarinettist etablieren. Umso klarer wurde es ihm damals, dass er für eine wirkliche musikalische Entwicklung den Schritt in die Neue Welt brauchte, wo er rasch Anschluss an die internationale Szene fand. Rolf Kühn auf der Klarinette und sein Bruder Joachim am Piano zählen seit Jahrzehnten zu den Protagonisten auf ihren Instrumenten, weil sie nie das Risiko des Neuen scheuten, weil sie sich stets in musikalisches Neuland vorwagten und ausgetretene Pfade verließen.

So war auch das 45-minütige Konzert im Anschluss an die Preisverleihung als Auftakt der Stuttgarter Jazz Open alles andere als leicht eingängige Kost. Obwohl die beiden Brüder eher sporadisch gemeinsam spielen, wurde schnell klar, dass sie sich bei aller Unterschiedlichkeit ganz genau kennen. Keinerlei eingängige Rhythmen oder gefällige Melodien, sondern eine rasche Abfolge filigraner Passagen mit ungeheuer dichten und komplexen Stellen machten das Zuhören zur wirklichen Arbeit. Als Lee Konitz einmal gefragt wurde, wie man ein guter Musiker werde, antwortete er: wie jeder Handwerker muss man lediglich eine solide Ausbildung machen und anschließend 20 Jahre lang täglich acht Stunden üben. Wenn man die Schaffenszeit der beiden bedenkt und die Zeit des Übens des jeweiligen Instrumentes hochrechnet, kommt man auf gut über 200.000 Stunden - dies ist ein Fundament, das man ständig spürt und ein musikalisches Verständnis entwickelte, das man als Zuhörer nur erahnen kann.

Wieder einmal zeigte sich, dass musikalische Innovationsfähigkeit und energiegeladene Virtuosität überhaupt nichts mit dem Alter der Interpreten zu tun hat; ganz im Gegenteil beeindruckten die beiden mit sprühender Lebensfreude und Vitalität. Auf die Frage, wie die Zukunft aussehe, antwortete Rolf Kühn: "Ich habe viel vor"; ein wundervolles Statement eines fast Neunzigjährigen!

Markus Minberg


Jason Moran and the Bandwagon im Jazzclub Bix am 12. Juli 2018 Nach Preisverleihung und Konzert war im Jazzclub Bix
Jason Moran and the Bandwagon


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