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Brad Mehldau Trio

jazzopen Stuttgart: im EVENTCENTER SPARDAWELT am 7. Juli 2015

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Brad Mehldau, piano
Larry Grenadier, bass
Jeff Ballard, drums


Eine noch leere Bühne am frühen Abend in einem angenehm überschaubaren klimatisierten Saal, währen draußen tropische Temperaturen das Publikum vorglühen. Kühles, blaues Licht und wartende Instrumente, still wie leere Leinwände vor dem Auftritt der Künstler. Der Raum füllt sich stetig, das Konzert ist ausverkauft.
Die drei Meister betreten still ihr Territorium und verzaubern bereits nach wenigen Takten ihre andächtig lauschende Fangemeinde. Mehldau beginnt, wie so oft, mit geschlossenen Augen sein hochkonzentriertes, virtuoses Spiel. Man spürt sofort, dass sich diese drei schon sehr lange blind verstehen. Der Schlagzeuger Jeff Ballard und der Bassist Larry Grenadier führen Mehldaus existentielle Kompositionen zu einer beinahe sakralen Perfektion von berauschender Tiefe. So spielt dieser wunderbare Pianist meditativ versunken lange chromatische Passagen einhändig, um wenig später vor dem kurz schweigenden Steinway Ballards Schlagzeugsolo zuzuhören. Die wechselnde miteinander harmonierede Farbigkeit der drei Instrumente führt das faszinierte Publikum kontinuierlich in ferne Klangwelten und macht bereits nach dem zweiten Stück absolut süchtig nach diesem unvergleichlichen Trio-Sound.
Nach dem vierten Stück begrüßt Mehldau das verblüffte Publikum in charmantem Deutsch, mit erklärten kompositorischen Reminiszenzen für Charlie Haden und den brasilianische Komponisten Edo Lobo. Nach einem sanft fließendem "B-Flat Waltz" verschränken sich die Melodien von Mehldaus rechter zur linken Hand - ein virtuos improvisiertes Wechselspiel zwischen imaginiertem Makro- und Mikrokosmos. Im letzten Stück klingt Grenadiers Bass-Solo noch lange nach. Nach zwei Zugaben, mit einem Piano-Solo als Finale, verlassen die drei Jazz-Magier im Rauschen des verzaubert applaudierenden Publikums die Bühne.

Martina Hampe


Fotos von Brad Mehldau, Larry Grenadier und Jeff Ballard auf jazzportraits.biz

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